Montag, 9. Juli 2012

Vorbereitungsseminar

Dieses Wochenende war das Vorbereitungsseminar für den Europäischen Freiwilligendienst vom CVJM in Kassel.
Das erste Highlight war schon gleich die Straßenbahn, die mich vom Bahnhof Kassel direkt bis zur Auffahrt des Tagungszentrum des CVJM gebracht hat und mir dabei noch das Gefühl gegeben hat, in einer Achterbahn zu sitzen. Das ganze Ruckeln, Zucken und Stocken hat mich doch sehr an Karussel-Fahrten auf dem Dom erinnert, nur deutlich langsamer. Meine Begeisterung für Straßenbahnen ist vielleicht dadurch zu erklären, dass hier bei mir keine fahren; das war also schon echt etwas Besonderes... :P
Bei der Ankunft im Tagungszentrum gab es dann eine Überraschung: Ich hatte mit einer größeren Gruppe von Mitfreiwilligen gerechnet, so ca. 20 oder 30 Leute. Im Endeffekt waren wir eine kuschelige Truppe von 7 EFDlern. Es stellte sich ziemlich schnell eine gewisse Vertrautheit ein, und schnell erkannten wir gemeinsame Erwartungen und Ängste, da uns allen ja ähnliches bevorsteht. So konnten wir in sehr netter Atmosphäre ganz offen über unsere Einstellungen und Sorgen reden, und uns gegenseitig ermutigen und Tipps geben.

Eine tolle Truppe

Angeleitet wurde das Seminar von Silke Leitenberger, der Referentin für internationale Freiwilligendienste und Bettina Brendel, ihrer Praktikantin, die selbst schon im Ausland war.
Die beiden haben das wirklich ganz toll organisiert und durchgeführt, und waren hilfsbereite Ansprechpartner bei Fragen jeglicher Art. Silke konnte bei organisatorischen Fragen Licht ins Dunkel bringen und Betty hat uns von ihrer Zeit im Ausland erzählt und uns nützliche Tipps gegeben.
Ansonsten haben wir uns mit interkultureller Kommunikation und Vorurteilen beschäftigt und pädagogisch wertvolle Spiele getestet und gelernt, was sehr praktisch ist, da wir ja alle mit Kindern und Jugendlichen arbeiten werden und solch ein Wissen gut anwenden könnten.
Ich habe mich sehr gefreut, die anderen Freiwilligen kennenzulernen und etwas über ihre Projekte zu erfahren. Bei dem Seminar habe ich Daniel getroffen, der auch in Yeovil arbeiten wird, und Anja, die auch über SWYM nach England geht, allerdings nach Exmouth. Zum Glück ist das aber nicht so weit weg und da wir uns super verstanden haben, wurden gleich Pläne für gegenseitige Besuche geschmiedet. Ich bin sehr erleichtert, jetzt jemanden zu kennen, der auch nach England geht, und dann auch noch in der Nähe ist. Richtig toll, dass wir uns so gut verstanden haben, denn es ist irgendwie ein beruhigendes Gefühl, jemanden aus dem Heimatland als Ansprechpartner und Vertrauten zu haben. Da wird man bei Kulturschock oder Heimweh bestimmt auf Verständnis und offene Ohren stoßen.
Gut gefallen haben mir auch die gemeinsamen Andachten morgens und abends. Das war wirklich immer ein schöner Einstieg in den Tag, oder ein toller Abschluss und bot Gelegenheit, den Tag zu reflektieren.


 
Sieg beim Boccia Spiele
Mit der netten Truppe hatten wir am Wochenende jede Menge Spaß, sei es beim Basteln, beim Mitternachts-Quatschen über Horrorfilme oder beim Boccia Spielen. Ob ihr es glaubt oder nicht, habe ich am diesem Wochenende mein bis dato verborgenes Talent fürs Boccia Spielen entdeckt und auch sofort erfolgbringende Tipps an die anderen weitergegeben. Und das ich, als sonst Sport-Legastheniker. ^^

Sieht es nicht aus wie im Märchen?

Ein weiteres "Top" waren die Wasserspiele im Kassler Bergpark, wo man gemütlich neben dem sich den Berg herabstürzenden Wasser hergehen und angeleuchtete Bäume oder Wasserfälle bewundern konnte. Unten angekommen wurde man von einer wunderschönen großen Fontaine und klassischer Musik (leider nur aus Lautsprechern) empfangen.


Insgesamt war es wirklich ein tolles und informatives Wochenende, und hat meine Vorfreude gesteigert. Andererseits habe ich durch die ganzen Informationen auch ein realistischeres Bild von dem Bevorstehenden bekommen und muss gestehen, dass ich mir das alles wohl ein bisschen zu nett und einfach vorgestellt habe. Es wird wahrscheinlich von der Arbeit her doch schwieriger, als ich gedacht habe. Besonders vielleicht für mich, da ich Arbeit mit "schwierigen" Kindern, sozial Schwächeren und "Problemfällen" ja noch überhaupt nicht kenne. Und auch die Gemeinde, in die ich kommen werde, lebt ihren Glauben wohl auf eine ziemlich andere Art aus, als ich es bisher gewöhnt bin und kennengelernt habe.
Aber man wächst mit seinen Aufgaben und es wird mit Sicherheit eine Horizont erweiternde Erfahrung und wird mich sicherlich unter meiner vielleicht bestehenden Käseglocke hervorholen.
Man darf gespannt sein...

Falls jemand interessiert ist: Wir haben zusammen einen Eintrag über das Wochenende für den CVJM Blog geschrieben. Der ist natürlich absolut lesenswert, bei so einer hochqualifizierten, motivierten und vor allem bescheidenen Gruppe, wie wir es waren!
It's the final countdown...    http://www.cvjm-blog.de/2012/07/der-countdown-lauft/

Donnerstag, 5. Juli 2012

Nicht mal mehr 2 Monate...


Hallo liebe Freunde, Verwandte und andere Interessierte,
In nicht mal mehr 2 Monaten werde ich mein geliebtes Zuhause, meine Freunde und Familie, mein Heimatland verlassen, um für ein Jahr nach Yeovil in England zu gehen. Dort werde ich im Rahmen meines EFDs Jugendarbeit in der Schule und der Gemeinde machen, wahrscheinlich vor allem im Bereich Musik.


Da ich für die EU und den CVJM eh Berichte schreiben muss, habe ich mich entschieden einen kleinen Blog zu schreiben, um alle Interessierten auf dem Laufenden zu halten und von meine neuen Erfahrungen und Erlebnisse zu berichten. 

Bei meinem Auslandsjahr wird es das erste mal so sein, dass ich allein und so lange weg gehe. Es ist natürlich ein sehr großer und neuer Schritt für mich, dementsprechend aufgeregt bin ich auch schon. 
Bei dem Gedanken an die Abreise packt mich die Vorfreude auf all die neuen Erfahrungen und Herausforderungen, neue Freunde aus aller Welt, das internationale Team und die Arbeit dort.
Andererseits habe ich natürlich auch Angst, dass ich mich in der fremden Umgebung nicht gut einleben kann und keinen Anschluss finde, oder dass ich mit der Arbeit dort nicht zurecht komme.


Nicht mal mehr 2 Monate und es ist noch so viel zu organisieren, zu planen und zu besorgen.

Nicht mal mehr 2 Monate und ich habe immer noch keine Gastfamilie, was wirklich sehr nervenaufreibend ist. 
Aber das wird schon alles noch. 

Ich bin aufgeregt und sehe gespannt dem Tag der Abreise entgegen.